Sie sind neu im Kryptomarkt und suchen nach der passenden Strategie für Ihre ersten Investments? Hier behandeln wir drei einfach verständliche und trotzdem bewährte Ansätze, die Sie möglicherweise ansprechen könnten. Hierbei handelt es sich um keine Empfehlung zur Nutzung oder Handel von Kryptowährungen. Kryptowährungen zählen zu den sogenannten High-Risk Investments. Wenn man mit ihnen handelt und dabei überhaupt keinen Plan verfolgt, kann das zum Verlust des investierten Kapitals führen. Wer Ihnen also garantierte Gewinne verspricht, meint es nicht gut mit Ihnen. Dennoch erzielen viele, die beim Investieren eine strukturierte Vorgehensweise verfolgen, nachhaltig Gewinne. Trotz Volatilität hat sich in der jüngsten Vergangenheit gezeigt, dass Kryptowährungen eine interessante Anlegeklasse mit viel Potential sind. Mit einem Plan im Gepäck sogar noch besser. Aus diesem Grund gehen wir im folgenden Artikel auf einfache und gängige Handelsstrategien ein, die Sie als Neueinsteiger kennen sollten:

HODL – kaufen und langfristig halten

Just HODL it – Der Begriff HODL entstand aus einem Tippfehler, der innerhalb der Krypto-Szene zu einem Insiderwitz wurde. Eigentlich war damit der englische Begriff ‘‘hold‘‘ gemeint. Mittlerweile wird dieser Begriff für die Strategie verwendet, die das langfristige Halten von einer oder mehrere verschiedenen Kryptowährungen bezeichnet. Der Anleger setzt sich dabei das Ziel – die Assets über einen längeren Zeitraum zu halten, völlig unabhängig von Kursschwankungen.

Die goldene Regel dabei ist, sich nicht beirren zu lassen und selbst bei großen Kurseinbrüchen nicht zu verkaufen bzw. in Panik zu verfallen. Bitcoin und Ethereum – die größten Kryptowährungen sind dafür am beliebtesten. Die Strategie kann sich aber auch bei anderen vielversprechenden Tokens enorm bewähren. Und so geht man dabei in der Regel vor:

  • Analyse der vielversprechenden Krypto-Projekte: – Bewertungsgrundlage könnte das Whitepaper oder die Professionalität der Entwickler sein, denn die wissen ob z. B. der Krypto-Token einen bestimmten Zweck erfüllen soll.
  • Mittels Fundamentalanalyse wird das Krypto-Projekt genau durchleuchtet und mögliche zukünftige Kurse ermittelt. Außerdem spielt die Marktkapitalisierung, das Handelsvolumen, die historische Preisentwicklung und weitere Aspekte eine Rolle.
  • Kursziel setzen: Wird das Ziel erreicht, verkauft man die digitalen Währungen oder tauscht sie in andere Token um.

Langfristiges Halten hat gleich mehrere Vorteile. Allen voran, der Steueraspekt. Hält man eine Kryptowährung in Deutschland über den Zeitraum von einem Jahr sind die Gewinne vollkommen steuerfrei. Dazu kommt die enorme Zeit- und Nervenersparnis gegenüber dem kurzfristigen Handeln.

Durchschnittskosteneffekt Strategie (DCA oder Dollar-Cost-Averaging)

Bei der DCA-Strategie wird in genau festgelegten, regelmäßigen Zeitabständen derselbe Betrag in eine bestimmte Kryptowährung investiert. Diese Strategie wird gerne mittels eines Sparplans durchgefürt. Wichtig:Die Abstände werden diszipliniert eingehalten, unabhängig vom aktuellen Kursgeschehen. Die Zeitintervalle, in denen der Betrag investiert wird, kann dabei variieren – wöchentlich, monatlich oder jährlich, abhängig von der persönlichen Präferenz. Wieso der DCA-Effekt in der Praxis funktioniert ist, einfach zu erklären. Bei niedrigeren Kursen erhält der Investor mehr Einheiten eines Coins, bei steigenden weniger. Daraus resultiert ein niedrigerer Durchschnittskurs. Da der Anleger in genau festgelegten Abständen denselben Betrag investiert, zahlt dieser auf lange Sicht weniger für eine Einheit als der eigentliche Durchschnitt wäre. So ist man in der Theorie besser von Kursschwankungen geschützt. Rein mathematisch kann der Durchschnittskosteneffekt speziell bei Kryptowährungen effektiv sein, weil diese zu Volatilität neigen. Was Aktien angeht, sind sich Experten uneins in Bezug auf die Lukrativität. Abgesehen davon, hat der DCA-Effekt einen ganz großen Vorteil: Emotionen werden aus dem Entscheidungsprozess herausgenommen und sie brauchen sich nicht sonderlich mit dem Markt aktiv beschäftigen. Außerdem bauen Sie sich mittels dieser Strategie langfristig große Positionen in gewissen Kryptos auf.

Die RSI Indikator Strategie

Trends wiederholen sich nicht nur in der Geschichte und Mode, sondern auch im Krypto- sowie Aktienmarkt. RSI (Relative Strength Index) zu Deutsch: relative Stärke Index – ist ein Indikator, der aus zwei mathematischen Gleichungen besteht. Er wurde in den 70er Jahren im Zuge des Aktienmarkts entwickelt und ist noch heute ein fester Bestandteil der technischen Analyse. Dabei werden Auf- und Abwärtsbewegungen eines Assets inklusive deren Mittelwert von Kauf und Verkauf der Kryptos über einen bestimmten Zeitraum zueinander ins Verhältnis gesetzt. Die ‘‘Relative Stärke‘‘ eines Assets wird wie folgt ermittelt: Es werden über eine gewisse Periode (Standard = 14 Tage) durchschnittliche Schlusskurse von Tagen mit steigenden und Tagen mit fallenden Kursen zur Hand genommen und deren Quotient ermittelt. Die Summe wird als RS bezeichnet und anschließend in die folgende RSI Formel eingesetzt und berechnet.

100-(100/1 + RS)

Das Ergebnis ist ein Indikator, dessen Wert zwischen 0 und 100 betragen muss. Gibt der Wert eine Zahl beginnend von 70 aufwärts an, wird das laut RSI-Theorie als Signal dafür erachtet, dass der Markt bezüglich des Verkaufs überkauft ist. Bei einem RSI Wert von 30 und darunter soll es auf einen überverkauften Markt beim Kauf deuten.  Generell gesehen ist ein Wert über 50 besser, denn dieser weist auf einen Bullenmarkt (Aufwärtstrend) hin, ein Wert unter 50 hingegen auf einen Bärenmarkt (Abwärtstrend).

Schlussfolgerung

Die drei aufgeführten Krypto-Handelsstrategien sind natürlich nur ein sehr kleiner Auszug an möglichem strategische Möglichkeiten und Ansätzen. Grundsätzlich ist für den Handel mit Kryptowährungen keine Strategie notwendig. Wer jedoch langfristig erfolgreich handeln möchte, sollte die für sich beste Strategie herausfinden. Ein großer Fehler, den viele Neueinsteiger im Kryptobereich machen: Sie folgen Social Media Trends, sogenannten Hype Coins, die durch gewisse Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens oder Gruppierungen höher angepriesen sind als deren tatsächlicher Wert ist. Wer in solche Trends investiert, neigt dazu an einem gewissen Punkt große Verluste zu verzeichnen. Meistens fährt man am besten, ein diversifiziertes Portfolio aus unterschiedlichen Kryptowährungen anzupeilen und das Ganze mit einer sinnvollen Strategie zu kombinieren.