Arbitrage ist die Praxis des Kaufs und Verkaufs von Vermögenswerten auf zwei oder mehr Märkten, um von unterschiedlichen Preisen zu profitieren. So kann ein Händler beispielsweise einen bestimmten Vermögenswert auf einem Markt kaufen und denselben Vermögenswert schnell auf einem anderen Markt zu einem höheren Preis verkaufen. Der Grund für Arbitrage liegt in der Ineffizienz der Märkte. Das bedeutet, dass ein bestimmter Vermögenswert an verschiedenen Orten zu unterschiedlichen Preisen gehandelt werden kann, obwohl an beiden Märkten genau derselbe (oder ein sehr ähnlicher) Vermögenswert angeboten wird.

Im Zusammenhang mit den Finanzmärkten wird Arbitrage oft als grundlegende Kraft angesehen, da sie verhindert, dass unterschiedliche Märkte erhebliche Preisunterschiede bei ähnlichen oder identischen Vermögenswerten verursachen. Daher beruht die Arbitragepraxis auf kleinen Preisdivergenzen und führt infolgedessen tendenziell zu einer Preiskonvergenz. Die Geschwindigkeit, mit der diese Konvergenz eintritt, kann als Maß für die allgemeine Markteffizienz herangezogen werden. Auf einem vollkommen effizienten Markt gäbe es keine Arbitragemöglichkeiten, da jeder gehandelte Vermögenswert an allen Börsen den exakt gleichen Preis hätte. Bei korrekter Durchführung kann Arbitrage als eine risikofreie Möglichkeit angesehen werden, durch vorübergehenden Preisunterschiede Renditen zu erwirtschaften. Dennoch sollte man bedenken, dass „Bots“ auf allen möglichen Märkten eingesetzt werden und viele von ihnen speziell dafür entwickelt wurden, Arbitragemöglichkeiten auszunutzen. Daher kann der Arbitragehandel je nach Strategie und Ausführung gewisse Risiken bergen. Obwohl mehrere verschiedene Strategien hinsichtlich Arbitrage gibt, beziehen sich Händler häufig auf die gerade beschriebene, traditionellere Form, die als reine Arbitrage bezeichnet wird. Da diese Strategie nicht auf Spekulationen, sondern auf der Entdeckung von Marktineffizienzen und Preisunterschieden beruht, wird sie oft als risikoarmer Ansatz betrachtet. Eine andere, weniger populäre Methode wird als Fusionsarbitrage (oder Risikoarbitrage) bezeichnet. Dabei handelt es sich um einen hochspekulativen Ansatz, der sich darauf stützt, dass ein Händler ein zukünftiges Ereignis erwartet, das den Preis eines Vermögenswertes beeinflusst. Dazu können beispielsweise Unternehmensübernahmen, Fusionen oder Konkursanmeldungen gehören.