Initial Coin Offering (ICO) ist ein innovativer Ansatz für die Mittelbeschaffung durch die Verwendung von Kryptowährungen. Eine solche Strategie ist häufig bei Kryptowährungsprojekten anzutreffen, die ihr Blockchain-basiertes Produkt, ihre Dienstleistung oder ihre Plattform noch nicht vollständig entwickelt haben. Die bei ICO-Veranstaltungen gesammelten Gelder werden normalerweise in Form von Bitcoin (BTC) oder Ether (ETH) entgegengenommen. In der Regel beteiligen sich Investoren an Initial Coin Offerings in der Hoffnung und Erwartung, dass der Coin oder Token und das dazugehörige Unternehmen in Zukunft erfolgreich sein werden. Obwohl ICOs oft mit IPOs verglichen werden, unterscheiden sie sich dahingehend, dass bei ersterem die Investoren keine Anteile an einem Unternehmen erwerben. Initial Coin Offering-Veranstaltungen werden hauptsächlich als Fundraising-Strategie für Start-ups durchgeführt, die sich in einem sehr frühen Entwicklungsstadium befinden und finanzielle Unterstützung benötigen, um das Projekt voranzutreiben. Leider werden immer wieder ICOs von nicht seriösen Unternehmen durchgeführt, die Gelder einsammeln, ohne dass die Entwicklung dann weiterverfolgt wird. Aus diesem Grund ist es äußerst wichtig, sich vor einer Beteiligung an einem ICO genauestens über das Projekt zu informieren.

Grundsätzlich gibt es verschiedene Möglichkeiten, einen Token oder Coin auszugeben, bevor sie über „ICO-Crowd-Sales“ angeboten werden. Während einige Unternehmen es vorziehen, ihre Blockchain von Grund auf neu aufzubauen und ihre eigene native Münze auszugeben, fand die Mehrheit der bisherigen ICO-Veranstaltungen im Ethereum-Netzwerk statt und folgte dem sogenannten ERC-20-Token-Standard. So kann ein Startup beispielsweise Smart Contracts im Ethereum-Netzwerk einsetzen, um seine eigene Kryptowährung als ERC-20-Token zu erstellen. In einem solchen Szenario legt das ERC-20-Protokoll fest, welche Regeln bei der Ausgabe eines digitalen Tokens auf der Ethereum-Plattform befolgt werden müssen. Smart Contracts sorgen dafür, dass diese Regeln zuverlässig und autonom eingehalten werden. Obwohl Ethereum die beliebteste Wahl ist, gibt es alternative Blockchain-Plattformen, die die Erstellung und Ausgabe von digitalen Währungen unterstützen, die dann über ICOs angeboten werden. Darunter zählen unter anderem Stellar, NEM, NEO oder Komodo.