In der Finanzwelt bezieht sich der Begriff Sentiment (oder Marktstimmung) auf das höchst subjektive Gefühl über den Zustand eines Marktes. Es ist die allgemeine Emotion, die Anleger in Bezug auf die Preisentwicklung eines bestimmten Vermögenswerts haben. Im Wesentlichen ist die Marktstimmung das Ergebnis mehrerer Faktoren. Sie kann Informationen enthalten, die von Indikatoren der Fundamentalanalyse und der technischen Analyse abgeleitet werden. Auch aktuelle Nachrichten und die Kursentwicklung können eine Rolle spielen. Obwohl sie eng miteinander verknüpft sind, unterscheiden sich die Marktstimmung und die Fundamentalanalyse ganz wesentlich. Während die Stimmung vielmehr mit der Psychologie und Emotionen zu tun hat, ist die Fundamentalanalyse eher mit der Leistung eines bestimmten Unternehmens oder Kryptowährungsprojekts verbunden (z. B. Reputation und Marktkapitalisierung). Viele Marktteilnehmer und Charttechniker betrachten die Marktstimmung als einen guten Indikator für potenzielle kurz- und mittelfristige Kursbewegungen. Wenn die Stimmung übermäßig optimistisch (bullisch) oder pessimistisch (bärisch) ist, neigt der Markt im Allgemeinen dazu, sich umzukehren und in die entgegengesetzte Richtung zu bewegen. D.h. der Markt tendiert nach oben, wenn die Mehrheit der Händler negativ eingestellt ist, und nach unten, wenn die allgemeine Stimmung über das normale Maß hinaus positiv ist. Daher kann die Marktstimmung oft als eine Art Kontraindikator dienen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Marktstimmung das Ergebnis der beiden wichtigsten Emotionen ist, die einen Finanzmarkt antreiben: Angst und Gier. Darüber hinaus ist die Marktstimmung eine wichtige Komponente der Marktpsychologie. Es werden bereits Versuche unternommen, die Marktstimmung genau zu messen und zu quantifizieren, indem die Ergebnisse und Erkenntnisse aus Bereichen wie Behavioral Finance und Behavioral Economics genutzt werden.